SCOPE 2 EMISSIONEN

 

Scope-2-Emissionen sind ein zentraler Bestandteil der unternehmerischen CO₂-Bilanzierung und ein entscheidender Hebel für wirksame Klimastrategien. Sie umfassen indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie – wie Strom, Dampf, Wärme oder Kälte –, die oft unterschätzt, aber gut beeinflussbar sind. Für jedes Unternehmen, das seine Umwelt- und Klimaleistung verbessern will, ist die präzise Erfassung, Berichterstattung und Reduktion von Scope-2-Emissionen unerlässlich. Ihre Relevanz nimmt im Zuge internationaler Nachhaltigkeitsstandards, einschließlich der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), rasant zu.

FORLIANCE erklärt, was unter Scope 2 fällt, wie Unternehmen ihre CO₂-Emissionen in diesem Bereich managen können und wie Scope 2 strategisch mit Scope 1 und Scope 3 verknüpft ist.

GLOBALE KLIMASTANDARDS UND DIE DEFINITION VON SCOPE-2-EMISSIONEN

 

Gemäß dem GHG Protocol umfassen Scope-2-Emissionen alle indirekten Treibhausgasemissionen, die bei der Erzeugung eingekaufter Energie entstehen. Dazu zählen Strom, Dampf, Fernwärme oder Kälte, die von einem externen Versorger bezogen werden. Die Definition von Scope 2 ist eng mit den Prinzipien der unternehmerischen CO₂-Bilanzierung verknüpft.

Für Unternehmen bedeutet das: Auch wenn die Emissionen nicht direkt im eigenen Betrieb entstehen, tragen sie dennoch Verantwortung für die Wahl ihrer Energiequellen. Im Rahmen der CSRD wird die konsistente Offenlegung von Scope-2-Emissionen zur Pflicht – und damit zu einem zentralen Bestandteil glaubwürdiger Nachhaltigkeitsberichterstattung.

 

STRATEGIEN ZUR REDUKTION VON SCOPE-2-EMISSIONEN

Wirksame Strategien zur Reduktion von Scope-2-Emissionen umfassen den Umstieg auf erneuerbaren Strom, den Abschluss von Power Purchase Agreements (PPAs) sowie Investitionen in eigene erneuerbare Energiesysteme wie Photovoltaikanlagen. Zusätzliche Wirkung kann durch Energieeffizienzprogramme und die Integration von Energiemanagementsystemen erzielt werden.

FORLIANCE bietet Unternehmen maßgeschneiderte strategische Beratung, um geeignete Maßnahmen auszuwählen, umzusetzen und wissenschaftlich fundiert zu dokumentieren. Strategien zur Reduktion von Scope 2 Emissionen bieten sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile – insbesondere angesichts steigender CO₂-Kosten.

Jetzt Beratungsgespräch vereinbaren

BEISPIELE FÜR SCOPE-2-EMISSIONEN IM UNTERNEHMENSKONTEXT

 

Typische Scope-2-Emissionen entstehen durch Netzstrom an Produktionsstandorten, Fernwärme in Bürogebäuden oder Kühlsysteme in Rechenzentren. In der Automobilindustrie verursacht beispielsweise die Beleuchtung von Fertigungshallen erhebliche Scope-2-Emissionen. In der Lebensmittelbranche sind energieintensive Kühlprozesse häufig die Hauptquelle.

Diese Emissionen lassen sich aktiv reduzieren – etwa durch den Einsatz erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen oder die Teilnahme an Programmen für Herkunftsnachweise und Renewable Energy Certificates (RECs). Ein strukturierter Reduktionsplan für Scope 2 ist ein essenzieller Bestandteil jeder glaubwürdigen Klimastrategie.

Beispiel für Scope-2-Emissionen im Unternehmenskontext

Ein international tätiger Automobilzulieferer mit mehreren Produktionsstandorten in Europa steht vor der Herausforderung, seine Treibhausgasemissionen systematisch zu senken. Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie – und im Einklang mit den CSRD-Richtlinien – führt das Unternehmen eine Emissionsanalyse über alle Scopes hinweg durch.

Die Ergebnisse zeigen: Ein erheblicher Teil der Emissionen stammt aus Scope 2, insbesondere durch den Stromverbrauch in Lackierstraßen und die Beleuchtung großer Montagelinien. Die bisherige Stromversorgung basiert auf konventionellen Energieanbietern mit hohen Emissionsfaktoren.

Gemeinsam mit FORLIANCE entwickelt das Unternehmen einen Maßnahmenplan zur Reduktion von Scope 2:

  • Abschluss eines langfristigen Power Purchase Agreements (PPA) mit einem regionalen Windstromanbieter
  • Schrittweiser Umstieg aller europäischen Standorte auf zertifizierten Ökostrom mit Herkunftsnachweis
  • Einführung eines Energiemanagementsystems zur Optimierung des Echtzeitverbrauchs
  • Installation von LED-Technik und sensorgesteuerter Beleuchtung in allen Produktionshallen
  • Integration von Scope-2-Kennzahlen in das unternehmensweite ESG-Monitoring-System

Durch diese Maßnahmen kann das Unternehmen seine Scope-2-Emissionen innerhalb von drei Jahren um über 45 % senken. Gleichzeitig verbessert es sein ESG-Rating und erfüllt die klimabezogenen Transparenz- und Reduktionsanforderungen führender OEMs entlang der Lieferkette. Dieses Beispiel zeigt, wie Scope-2-Emissionen strategisch gesteuert und wirtschaftlich optimiert werden können – hauptsächlich durch bewusste Energieentscheidungen und starke Partnerschaften.

WEITERE INFORMATIONEN ZU SCOPE-2-EMISSIONEN

 

METHODEN ZUR BERECHNUNG VON SCOPE-2-EMISSIONEN

Für die Berechnung von Scope-2-Emissionen existieren zwei international anerkannte Methoden: der standortbasierte und der marktbasierte Ansatz. Der standortbasierte Ansatz verwendet durchschnittliche Emissionsfaktoren auf regionaler oder nationaler Ebene. Die marktbasierten Werte hingegen berücksichtigen die spezifischen Emissionsfaktoren des tatsächlichen Energieanbieters.

FORLIANCE empfiehlt, beide Methoden offenzulegen, um Transparenz und Vergleichbarkeit in der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erhöhen. Die Wahl des Ansatzes beeinflusst nicht nur die berichteten Emissionswerte, sondern auch strategische Entscheidungen rund um Energieverträge und Herkunftsnachweise.

 

VERKNÜPFUNG VON SCOPE 2 MIT SCOPE 1 UND SCOPE 3

Scope 2 ist Teil des umfassenden Emissionsrahmens, der im GHG Protocol definiert ist – er liegt zwischen Scope 1 und Scope 3. Während Scope 1 direkte Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen wie Firmenfahrzeugen oder Heizsystemen umfasst, beinhaltet Scope 3 alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – von der Rohstoffbeschaffung bis zur Nutzung durch Endkunden.

Scope 2 stellt die am stärksten durch operative Maßnahmen beeinflussbare Kategorie außerhalb direkter Emissionen dar. FORLIANCE unterstützt Unternehmen dabei, integrierte Strategien über alle drei Scopes hinweg zu entwickeln – für belastbare und ganzheitliche Klimafahrpläne.

 

SCOPE-2-EMISSIONEN IM KONTEXT DER CSRD UND DER EU-TAXONOMIE

Ab 2025 verpflichtet die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) viele Unternehmen zur Offenlegung detaillierter klimabezogener Daten. Scope-2-Emissionen sind ein verpflichtender Bestandteil dieser Berichterstattung. Auch im Rahmen der EU-Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gelten Scope-2-Angaben als essenziell, um einen „wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz“ nachzuweisen.

Unternehmen müssen ihre Scope-2-Emissionen daher konsequent erfassen, analysieren und steuern – im Einklang mit ihren Net-Zero-Zielen. Eine präzise CO₂-Bilanz – unterstützt durch externe Experten wie FORLIANCE – ist dabei entscheidend für regulatorische Konformität und den Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen.

 

SCOPE 1, 2 UND 3: DIE GRUNDLAGE EINER VOLLSTÄNDIGEN KLIMABILANZ

SCOPE 1 

Scope-1-Emissionen entstehen direkt aus Ihren Geschäftsaktivitäten – etwa durch eigene Heizungsanlagen, stationäre Verbrennungseinheiten oder firmeneigene Fahrzeugflotten. Eine präzise Erfassung ist der erste Schritt zu einem ganzheitlichen Emissionsmanagement und zur Planung von Reduktionsmaßnahmen auf operativer Ebene.

Erfahren Sie mehr über Scope 1

SCOPE 3

Scope 3 umfasst die breitesten und komplexesten Emissionsquellen. Diese Emissionen entstehen entlang der gesamten vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette – von der Rohstoffbeschaffung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung von Produkten. Wer Scope 3 versteht und steuert, kann Nachhaltigkeit tief in Lieferketten und Kundenbeziehungen integrieren.

Erfahren Sie mehr über Scope 3