Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass die neue VM0044-Methode zur Nutzung von Biokohle in Boden- und Nicht-Bodenanwendungen gemeinsam mit FORLIANCE entwickelt wurde, nun von Verra offiziell freigegeben wurde.
Im vergangenen Jahr hat FORLIANCE in Zusammenarbeit mit dem international anerkannten Verra sowie den Konsortialpartnern South Pole, Delaney Forestry und Biochar Works intensiv an dieser neuen Methodik gearbeitet, die nun vom VCS-Programm – dem weltweit führenden freiwilligen Treibhausgas-Programm – genehmigt wurde.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über Biokohle und die Bedeutung dieser Methodik geben, die den Einsatz naturbasierter Lösungen auf die nächste Stufe heben wird.
Biokohle ist ein kohlenstoffreiches Material, das aus biogenen Rohstoffen gewonnen wird und erhebliche Klimavorteile bietet. Wenn Biokohle in Böden eingearbeitet wird, ist sie 10 bis 100 Mal stabiler als das Ausgangsmaterial, aus dem sie hergestellt wurde. Ein wesentlicher Teil des organischen Kohlenstoffs bleibt über Jahrzehnte oder sogar Jahrtausende hinweg im Boden erhalten. Neben dieser Langlebigkeit bietet Biokohle weitere ökologische und landwirtschaftliche Vorteile wie Nährstoffbindung, verbesserte Wasserhaltekapazität und eine bessere Belüftung des Bodens. Damit ist Biokohle eine äußerst stabile Technologie zur CO₂-Bindung.
Die neue Methodik schafft einen klaren Rahmen für die Quantifizierung von Emissionsreduktionen und Kohlenstoffentnahmen durch die Umwandlung von biogenem Abfall in Biokohle. Sie umfasst die Überwachung und Bilanzierung in den drei wesentlichen Phasen der Biokohle-Wertschöpfungskette:
Diese Methodik ist die erste globale GHG-Methodik unter einem von ICROA anerkannten Standard, was bedeutet, dass die erzeugten Carbon Credits nachweislich real, messbar, dauerhaft, unabhängig verifiziert, zusätzlich und einzigartig sind. Projekte, die nach dieser Methodik zertifiziert werden, generieren hochwertige und langfristige Carbon Removal Credits.
Um förderfähig zu sein, müssen neue Biokohle-Produktionsanlagen die folgenden Anforderungen erfüllen:
Technologieumfang:
Erlaubt sind nur thermochemische Verfahren wie Pyrolyse, Vergasung und Biomassekessel. Prozesse wie Torrefizierung und hydrothermale Karbonisierung sind ausgeschlossen.
Die Methodik ist auf Anlagen mit niedriger und hoher Technologieausstattung anwendbar.
Zulässige Rohstoffe:
Nur biogene Abfälle, die nach nachhaltigen Prinzipien beschafft werden, sind zulässig. Dazu zählen landwirtschaftliche Abfälle, Rückstände aus der Lebensmittelverarbeitung, Abfälle aus der Forst- und Holzverarbeitung, Abfälle aus der Kreislaufwirtschaft, Pflanzen aus der Aquakultur, Tierdung und kohlenstoffreiche Flugasche.
Zulässige Endanwendungen von Biokohle:
Biokohle kann für Bodenanwendungen auf landwirtschaftlichen Flächen (außer Feuchtgebieten) sowie für industrielle Anwendungen wie Beton- und Baustoffe verwendet werden.
Um für ein Biokohleprojekt in Frage zu kommen, muss die Ausgangsbiomasse ursprünglich zur Zersetzung oder Verbrennung (nicht für Energieerzeugung) bestimmt gewesen sein. Biogener Abfall kann aus verschiedenen Quellen stammen. Künftige Versionen der Methodik könnten auch gezielt angebaute Rohstoffe einschließen. Zudem wird in der Methodik davon abgeraten, biogene Abfälle über weite Entfernungen, insbesondere zwischen Ländern oder Kontinenten, zu transportieren, um die Umstellung auf eine CO₂-arme und nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen.
Die Methodik unterscheidet zwei Arten von Biokohle-Produktionssystemen:
Die VCS-Biokohle-Methodik berücksichtigt beide Produktionssysteme und gibt entsprechende Richtlinien für deren Anwendung.
FORLIANCE hat diese Methodik gemeinsam mit den Konsortialpartnern entwickelt und dabei eine aktive Stakeholder-Konsultation mit verschiedenen Akteuren aus dem Biokohle-Bereich durchgeführt – darunter Produzenten, Technologieanbieter, Akademiker, Projektentwickler und Biokohle-Nutzer. Die Methodik basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Stabilität von Biokohlenstoff (über 100 Jahre) und dem GHG-Accounting, um qualitativ hochwertige und verifizierte Emissionsgutschriften zu gewährleisten.
Parallel zur Entwicklung der Methodik hat FORLIANCE mit seinen Geschäftspartnern mehrere Machbarkeitsstudien durchgeführt, um das Kohlenstoffpotenzial globaler Biokohleprojekte im globalen Süden zu bewerten. Bei FORLIANCE gehen wir proaktiv vor, um den Klimaschutz voranzutreiben. Daher haben wir die Entwicklung dieser Methodik unterstützt, die die Umsetzung von Biokohleprojekten auf kleiner, mittlerer und großer Ebene ermöglicht und positive Nebeneffekte wie eine höhere Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme, eine Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung von Ökosystemen mit sich bringt.
Unsere Direktorin für Natural Carbon Solutions, Andrea Vera, war maßgeblich an der Entwicklung der Methodik beteiligt. „Kohlenstoffentnahmelösungen wie Biokohle sind entscheidend, um unsere globalen Klimaziele zu erreichen“, betont Andrea. „Die genehmigte VCS-Methodik für die Nutzung von Biokohle ist ein wichtiger Meilenstein, um hochwertige Projekte zur CO₂-Entnahme zu fördern. Unsere Geschäftspartner können die Einführung und Skalierung von Biokohlenutzung unterstützen, indem sie gemeinsam mit FORLIANCE integer gestaltete Klimaprojekte entwickeln und damit ein starkes Signal für die Nutzung verifizierter CO₂-Entnahmegutschriften zur Erreichung ihrer unternehmerischen Klimaziele setzen.“
Biokohle bietet zahlreiche Vorteile durch ihre natürlichen Eigenschaften und ihre geringeren negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Profitieren Sie von der Erfahrung und dem umfassenden Netzwerk von FORLIANCE, indem Sie sich mit uns zusammenschließen. Kontaktieren Sie uns!
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