Die COP28 wird dieses Jahr vom 30. November bis zum 12. Dezember 2023 in der Expo City in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), stattfinden. Diese Konferenz markiert die nächste Phase der UN-Diskussionen zur Bewältigung des Klimawandels. Trotz schwerwiegender globaler Krisen wie den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine bleibt der Klimawandel eine der größten Herausforderungen. In diesem Interview teilt Dirk Walterspacher, Geschäftsführer von FORLIANCE, seine Erwartungen an die COP28.
Dirk Walterspacher: Ich war bereits in der Golfregion und bin gespannt darauf, Dubai zum ersten Mal zu besuchen. Angesichts der Tatsache, dass die VAE das erste Land im Nahen Osten waren, das das Pariser Abkommen ratifiziert und sich zu Netto-Null bis 2050 verpflichtet hat, bin ich optimistisch in Bezug auf das Engagement des Landes. Es dient als Vorbild in der Region für Klimaschutzverantwortung.
Darüber hinaus bietet Dubai als internationaler Knotenpunkt hervorragende Infrastruktur und Einrichtungen, was es zu einem idealen Austragungsort für ein solch bedeutendes globales Ereignis macht. Ich hoffe zudem, dass die Ausrichtung der COP28 in Dubai das Klimabewusstsein sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor der Region stärkt und nachhaltige Praktiken sowie Investitionen in naturbasierte Projekte und saubere Technologien vorantreibt.
Dirk Walterspacher: Das Pariser Abkommen hat den Prozess der globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake) eingeführt, der als Überprüfungspunkt für die globalen Anstrengungen zur Minderung des Klimawandels dient und einem Fünfjahreszyklus folgt. Dieser Prozess begann bereits bei der COP26 und wird voraussichtlich bei der COP28 abgeschlossen.
Ich halte die globale Bestandsaufnahme für entscheidend, um der internationalen Gemeinschaft zu helfen, den Erfolg ihrer Klimapläne zu überwachen und herauszufinden, was noch getan werden muss, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen. Ich denke, es gibt noch viel zu tun, um die Dekarbonisierung der Volkswirtschaften zu beschleunigen und eine solide Grundlage für eine widerstandsfähige Zukunft zu schaffen. Wir müssen weiterhin die Treibhausgasemissionen reduzieren und gleichzeitig natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder und Mangroven fördern, um den Kohlenstoffkreislauf wiederherzustellen und die Erderwärmung zu stoppen.
Dirk Walterspacher: Bei FORLIANCE verstehen wir die Dringlichkeit, den Klimawandel anzugehen. Die drastische Reduzierung von Treibhausgasemissionen – und nicht anstelle dessen – ist ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie. Das andere wesentliche Element ist die Unterstützung naturbasierter Lösungen.
Unsere naturbasierten Lösungen gehen über die bloße Kompensation von Restemissionen hinaus und streben an, Ökosysteme wiederherzustellen, die Biodiversität zu fördern und das Wohl lokaler Gemeinschaften weltweit zu stärken. Sie tragen zudem zur Erreichung der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bei.
Ein Beispiel ist unser Aufforstungsprojekt in Durango im Nordwesten Mexikos, das fast 181.000 Hektar umfasst. Das Projekt zielt darauf ab, den Kohlenstoffspeicher in den lokalen Wäldern zu erhöhen und neuen Tieren und Pflanzen Schutz zu bieten. Zudem unterstützt es fünf der UN-Ziele: Keine Armut (Ziel 1), menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (Ziel 8), verantwortungsvoller Konsum und Produktion (Ziel 12), Klimaschutz (Ziel 13) und Leben an Land (Ziel 15).
Für unsere Kunden ist die Investition in solche naturbasierten Projekte eine langfristige Investition mit einer wichtigen Rendite. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden, lokalen Partnern und Gemeinden zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Initiativen auf ihre Bedürfnisse und Prioritäten abgestimmt sind. Naturbasierte Lösungen sind – ebenso wie Emissionsreduktionen – ein integraler Bestandteil einer wirksamen und langfristigen Klimastrategie und nicht nur eine Ergänzung.
Dirk Walterspacher: Die COP28 bietet der globalen Gemeinschaft eine entscheidende Gelegenheit, den Klimaschutz zu beschleunigen. Ich hoffe, dass die Bedeutung naturbasierter Lösungen stärker anerkannt und ihre Integration in nationale und internationale Klimastrategien gefördert wird. Was Unternehmen wie FORLIANCE betrifft, so glaube ich, dass unsere Rolle wachsen wird, da immer mehr Unternehmen die Bedeutung ökologischer Nachhaltigkeit erkennen. Wir müssen gemeinsam eine Zukunft anstreben, in der Unternehmen das Wohlergehen des Planeten ebenso priorisieren wie wirtschaftlichen Erfolg. Zudem freue ich mich auf konstruktive Gespräche, neue Erkenntnisse und die Erkundung zahlreicher Geschäftsmöglichkeiten für uns.
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