Zum 30-jährigen Bestehen des Tropical Mix Project beginnt kein Abschluss, sondern ein neuer Abschnitt – mit einer klaren Botschaft: Langfristige, qualitativ hochwertige Aufforstung wirkt messbar. Und ihre Wirkung reicht weit über den Ausgleich von CO₂-Emissionen hinaus.
Seit 1995 verfolgt das Tropical Mix Project das Ziel, degradierte Weideflächen in Panama wiederherzustellen – mit einem Ansatz, der Klima, Biodiversität und Menschen gleichermaßen einbezieht. Heute zählt es zu den etabliertesten und am umfassendsten dokumentierten naturbasierten Klimaschutzprojekten Lateinamerikas. Der aktuelle Impact Report 2025 bietet einen fundierten Einblick in die erzielten Ergebnisse: in der CO₂-Bindung, dem Schutz der Artenvielfalt, der Einbindung lokaler Gemeinschaften und der nachhaltigen Landnutzung.
Dieser Artikel fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen – und beleuchtet die Entwicklungen, die hinter den Zahlen stehen.
Während der 30-jährigen Laufzeit im Rahmen des Gold Standard for the Global Goals hat das Tropical Mix Project insgesamt 3,38 Millionen Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre entfernt – durchschnittlich 112.640 Tonnen jährlich.
Ermöglicht wurde das durch Wiederaufforstung, Aufforstung und verbessertes Landmanagement auf einer Fläche von über 13.000 Hektar. Im Zentrum steht dabei ein Grundsatz: Klimaschutz funktioniert nur dann langfristig, wenn auch ökologische Resilienz mitgedacht wird. Statt Monokulturen oder kurzfristiger Pflanzungen wurden vielfältige, klimaangepasste Waldsysteme aufgebaut – mit einem hohen Anteil an heimischen Baumarten.
In Zeiten zunehmender Wetterextreme in Panama – wie Dürren und Starkregen – leisten diese Wälder heute weit mehr als CO₂-Bindung: Sie stabilisieren Böden, reduzieren Erosion und erhöhen die Wasserspeicherung. Die Ergebnisse im Impact Report belegen eindrucksvoll, welchen langfristigen Mehrwert ökologisch geplante Aufforstung schaffen kann.
Auch wenn die Kreditierungsphase 2025 endet, wachsen die Wälder weiter – und mit ihnen ihr positiver Einfluss.
Eine der eindrücklichsten Entwicklungen, die der Impact Report 2025 dokumentiert, betrifft die biologische Vielfalt. Das Tropical Mix Project wurde von Anfang an nicht nur als Klimaschutzmaßnahme, sondern als integratives Renaturierungsprojekt konzipiert – insbesondere in ökologisch sensiblen Regionen wie Darién, Chiriquí und Bocas del Toro.
Inzwischen wurden im Projektgebiet über 220 Vogelarten nachgewiesen, darunter auch Zugvögel und bedrohte Arten. Zudem sind mehr als 20 gefährdete Tierarten zurückgekehrt – darunter Jaguarundis, Ozelots, Kapuzineraffen und der grün-schwarze Pfeilgiftfrosch.
Diese Entwicklung ist das Ergebnis eines bewusst landschaftsökologisch ausgerichteten Ansatzes: mit geschützten Zonen, Mischpflanzungen und natürlicher Regeneration. Über 25 % der Fläche stehen unter strengem Schutz – ein dauerhaftes Rückzugsgebiet für die einheimische Tierwelt.
Die Biodiversitätsdaten werden kontinuierlich in Zusammenarbeit mit Universitäten und lokalen Fachkräften erhoben. So zählt das Tropical Mix Project heute zu den datenstärksten und am besten dokumentierten Aufforstungsprojekten in der Region.
Ein zentrales Anliegen des Tropical Mix Project war es von Beginn an, lokale Gemeinschaften aktiv einzubinden, statt sie außen vor zu lassen. Der Impact Report 2025 zeigt deutlich, wie dieser partizipative Ansatz langfristige soziale Stabilität gefördert hat.
Mehr als 150 Personen sind dauerhaft im Projekt beschäftigt – die meisten stammen aus ländlichen Gebieten mit eingeschränktem Zugang zu formaler Arbeit. Sie erhalten feste Arbeitsverträge, regelmäßige Schulungen, Sozialleistungen und ein stabiles Einkommen – ein bedeutender Beitrag zur lokalen Entwicklung. Rund 10 % der Mitarbeitenden gehören indigenen Gemeinschaften an, und Frauen übernehmen zunehmend Führungsrollen, insbesondere in der Kakaoproduktion und Projektkoordination.
Doch die Wirkung reicht über direkte Beschäftigung hinaus: Mehr als 1.000 Menschen profitieren indirekt, etwa durch Investitionen in Infrastruktur, solarbetriebene Schulausstattung oder Schulungen in nachhaltiger Landnutzung und Agroforstwirtschaft. In vielen Fällen wurde so die Abwanderung in städtische Gebiete verhindert – und neue Zukunftsperspektiven geschaffen.
Das Tropical Mix Project stärkt damit lokale Strukturen – mit einem Wirkmodell, das weit über temporäre Kompensation hinausgeht.
Ein besonders wirkungsvolles Element des Projekts ist das biologisch zertifizierte Kakao-Agroforstsystem, das nachhaltige Landwirtschaft, Biodiversitätsschutz und CO₂-Reduktion miteinander verbindet.
Auf 156 Hektar wachsen mehr als 173.000 Kakaobäume, ergänzt durch schattenspendende, heimische Baumarten. Das System liefert nicht nur jährlich rund 34 Tonnen zertifizierten Bio-Kakao, sondern bindet zusätzlich etwa 2.050 Tonnen CO₂ pro Jahr – ein messbarer Beitrag zum Klimaschutz.
Doch die Wirkung geht weit darüber hinaus: Die Bewirtschaftung verbessert die Bodenfruchtbarkeit, schafft neue Einkommensquellen und stärkt besonders die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in ländlichen Regionen.
Das Agroforstsystem folgt einem zirkulären Ansatz: Organische Reststoffe aus der Produktion werden zu Biokohle und Kompost verarbeitet und wieder in die Anbauflächen eingebracht – ein geschlossener Nährstoffkreislauf, der langfristig ökologisch und ökonomisch tragfähig ist.
Der Impact Report 2025 unterstreicht: Naturbasierte Lösungen können mehr leisten als CO₂-Kompensation – sie können funktionierende Wertschöpfungsketten schaffen, die Klima, Umwelt und Menschen gleichzeitig stärken.
Mit dem Abschluss der Gold Standard-Kreditierungsperiode im Jahr 2025 beginnt eine neue Phase des Tropical Mix Project. Auch wenn keine neuen Zertifikate mehr ausgegeben werden, läuft das Projekt weiter – in Form nachhaltiger Forstwirtschaft, Kakaoproduktion, Biodiversitätsmonitoring und lokaler Partnerschaften.
Das wirtschaftliche Modell stützt sich künftig auf diversifizierte Einnahmequellen wie Kakaoexporte und verantwortungsvoll bewirtschaftetes Holz, ergänzt durch Kooperationen mit wissenschaftlichen und institutionellen Partnern. Die Zertifizierungen nach FSC und EU-Bio bleiben bestehen und werden regelmäßig überprüft.
Dieser Übergang ist kein Rückzug – sondern ein Reifeprozess. Die Wälder wachsen weiter, binden CO₂, bieten Lebensraum und sichern Einkommen. Und FORLIANCE begleitet diesen Weg mit Erfahrung, Transparenz und einem klaren Anspruch an Qualität.
Der neue Impact Report zeigt deutlich, was Projekte wie das Tropical Mix Project leisten können – wenn sie langfristig gedacht, lokal verankert und transparent umgesetzt werden. Die Kombination aus ökologischer Wiederherstellung, sozialem Empowerment und zertifizierter Klimawirkung macht es zu einem Vorzeigeprojekt für naturbasierte Klimaschutzlösungen.
Die letzten verfügbaren Emissionszertifikate stammen aus dem Jahr 2025. Doch die Wirkung des Projekts bleibt bestehen. Für Unternehmen, die ihre Klimastrategie glaubwürdig und wirksam gestalten wollen, bietet das Tropical Mix Project nicht nur CO₂-Wirkung – sondern langfristige Perspektiven.
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